evm treibt Energiewende voran

Energieversorger & Future Business.Partners entwickeln compass.30

Windkraft, Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen – die Energiewende ist in vollem Gang. Ein wesentlicher Treiber sind dabei die Stadtwerke. In Koblenz hat sich die Energieversorgung Mittelrhein (evm) als zentraler Akteur auf den Weg gemacht, langfristig und nachhaltig eine dezentrale, regenerative und flexible Versorgung zu gewährleisten. Im Transformationsprozess wird sie von der Unternehmensberatung FutureBusiness.Partners (FB.P) unterstützt. 

Die evm mit Hauptsitz in Koblenz ist das größte kommunale Energie- und Dienstleistungsunternehmen aus Rheinland-Pfalz. Das Einzugsgebiet reicht im nördlichen Rheinland-Pfalz vom Westerwald über den Hunsrück und die Eifel bis hin zur Landesgrenze Nordrhein-Westfalens. Mehr als 1.000 Mitarbeitende versorgen rund 124.000 Kunden mit Erdgas, 209.000 mit Strom und 164.000 mit Trinkwasser. Seit 2014 beliefert die evm ihre Privat- und Gewerbekunden ausschließlich mit Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen. Das kommunale Energieunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, ab 2027 klimaneutral zu arbeiten und bis voraussichtlich 2040 bzw. 2045 komplett klimaneutral zu sein. „Mit unserer Expertise im zentralen Feld Energie und den Erfahrungen unseres eigenen Engagements für nachhaltige Entwicklung beraten wir Geschäftskunden und Kommunen auf ihrem eigenen Weg zu erneuerbaren Alternativen. 

Firmensitz evm Deutschland

Wir verstehen uns als Treiber der Energiewende“, sagt Mithun Basu. Der evm-Vorstand leitet nach einem Generationswechsel im Vorstand seit Mitte 2023 gemeinsam mit seinem Kollegen Christoph Hesse die Geschäfte des Energiedienstleisters. Sie stellten sich vor allem die Frage, ob und wie die evm den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Wärmewende umsetzen kann, ohne dabei ihre wirtschaftliche Stabilität zu verlieren.

Der FB.P-Beratungsansatz

Führung mit Werten und Nachhaltigkeit

In einem sich stark wandelnden Unternehmensumfeld der Energie- und Wärme- aber auch der Mobilitätswende sahen die Vorstände Anfang 2024 die Notwendigkeit eines umfassenden Strategiewechsels. Entstanden ist gemeinsam mit den Experten von FB.P „compass.30“ – ein Strategiepapier für das gesamte Unternehmen, das die Richtung zu einer nachhaltigen Transformation vorgibt und gleichzeitig ein Fixpunkt ist, an dem sich die evm immer wieder orientiert.

Die Nachhaltigkeitsstrategie soll konkrete Antworten auf die drängendsten Fragen der Energiewende liefern. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz behielt FB.P während des ganzen Prozesses stets alle zentralen und dezentralen Systemelemente der Energiewirtschaft im Blick und entwickelte gemeinsam mit den evm-Verantwortlichen Lösungen und Synergien für die spezifischen Fragen zur Energiewende. FutureBusiness.Partners nutzt dabei vor allem die Beratungsansätze Business 3.0 und 4.0. Diese stellen eine werteorientierte Führung und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt und weiten den Blickwinkel. Business 4.0 geht perspektivisch noch einen Schritt weiter und bindet umfassend das gesamte Ökosystem in das Geschäftsmodell ein.

Auf dieser Basis will die evm künftig den Spagat zwischen Preis- und Kostendruck sowie den wachsenden Nachhaltigkeitsforderungen erfolgreich bewältigen.

Genius-Perspektive

Diese ist entscheidend, um Chancen zu identifizieren

FB.P-Geschäftsführer Stefan Mierzowski und sein Team erfassten im März des vergangenen Jahres den Status quo der evm. „Wir nutzten dazu unsere Genius-Perspektive, mit der wir stets in der Lage sind, die Möglichkeiten und Chance zu identifizieren. Dies ist aus unserer Sicht unerlässlich, um die Herausforderungen der Transformation zum Business 3.0 erfolgreich zu bewältigen“, erklärt der FB.P-Geschäftsführer.

Für Basu waren dabei vor allem drei Eckpfeiler entscheidend. Zum einen der Wandel von einem Weiterverteilungsunternehmen klassischer Prägung hin zu einem nachhaltigen Energiedienstleister, die Verringerung des CO2-Fußabrucks in der gesamten Unternehmensgruppe und ein Mentalitätswandel in der Unternehmenskultur. „An vielen Stellen war der Wille zu einer Transformation schon zuvor vorhanden, allerdings nicht das Wissen darüber, wie wir sie am besten erreichen können.

Dieses Spannungsfeld wollten wir im gesamten compass.30-Prozess in jedem Fall auflösen“, sagt der evm-Vorstand. So liegt beispielsweise ein bedeutender Investitionsschwerpunkt auf dem Ausbau erneuerbarer Energie. Die beiden geplanten Windparks in der Westeifel und im nördlichen Rheinland-Pfalz mit bis zu 30 Windenergieanlagen sind dabei die größten Projekte mit Investitionen im dreistelligen Millionenbereich. Mit ihnen wird die evm künftig rund 460 Millionen Kilowattstunden Ökostrom im Jahr produzieren. „Wir hatten schon vor compass.30 einen 20 Jahr alten Windpark, mit einer installierten Kapazität in Höhe von 60 Megawatt auf. Für ein Unternehmen mit 1,2 Milliarden Umsatz war dies natürlich bescheiden. Deshalb planen wir in den nächsten fünf Jahren ein deutlich größeres Investitionsvolumen in diesem Bereich“, sagt Basu.

Ein neues Wirtschaftsdenken entsteht

Business 3.0 und 4.0 führen zu einem Paradigmenwechsel

Die evm hat in der Vergangenheit häufig versucht, Strategieprojekte in der Hierarchie kaskadenförmig von oben nach unten zu delegieren, was zu einem sehr starren und unflexiblen Prozessverlauf führte. Die Mitarbeitenden konnten nicht mehr korrigierend eingreifen oder Unklarheiten ausräumen. Änderungen oder Unsicherheiten während des Projektverlaufs waren schwer zu bewältigen. Dies führte zu Frustration, ineffizienten Prozessen und suboptimalen Ergebnissen. FB.P wählte deshalb in der Beratung einen äußerst partizipatorischen Ansatz, um die aktuelle Strategie der evm zu erfassen und weiterzuentwickeln. Die Karlsruher Unternehmensberatung wirkte hierbei eher als Moderator, und nicht ausschließlich als Wissensvermittler. „Uns war wichtig, auf bereits bestehendes Wissen zurückzugreifen und bereits in diesem frühen Stadium des Prozesses einen Schritt in Richtung einer neuen Führungskultur zu gehen, um mehr Verantwortung zu delegieren“, erklärt Basu.

FB.P nutzte im gesamten Prozess ihr Beratungsmodell „Business 3.0“. Der Fokus liegt hierbei nicht mehr auf kurzfristigem Erfolg, sondern darauf, Verantwortung für die Zukunft zu tragen. Dieser Beratungsansatz soll Versorgungsunternehmen wie die evm in die Lage versetzen, einen Paradigmenwechsel zu vollziehen, um zukünftig die Transformation besser gestalten zu können. Business 1.0 drehte sich in der Vergangenheit vor allem um die Maximierung von Gewinnen in Organisationen, die stark hierarchisch strukturiert waren. Business 2.0 legt den Fokus auf Rendite und Effizienz sowie innovative Organisationsformen. Business 3.0 führt einen größeren Blickwinkel ein, der die Einbindung der Stakeholder ermöglicht.

Das Zentrum bildet dabei eine werteorientierte Führung sowie Nachhaltigkeit. „Managementinstrumente, die sich an vergangenen Trends orientieren, sind nicht mehr geeignet. Stadtwerke, die sich zum Erwerb dieser Future Skills bereit erklären, haben viel eher die Chance, an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken und schließlich Erfolg zu haben“, erklärt Mierzowski. Für Basu war FB.P und der werteorientierte und partizipative Ansatz genau der richtige. „Mir sind lernende Organisationen immer sehr wichtig, sodass unsere Führungskräfte von den Experten lernen und die neuen Fähigkeiten in zukünftigen Projekten anwenden können. Von einer Helikopterberatung hat keiner etwas“, sagt der evm-Vorstand.

Mit vereinten Kräften

Partizipative Teams erarbeiten „compass.30“

Für „compass.30“ bildeten die evm und FB.P sowie für die Vertriebsthemen die Partner-Unternehmensberatung effektweit aus Köln partizipative Teams, die sich sowohl aus Führungskräften als auch aus Mitarbeitern, die sich aufgrund ihrer Fachkenntnis qualifizierten, zusammensetzten. „Unser partizipativer Ansatz zielt darauf ab, die Komplexität und Unsicherheit von Großprojekten besser zu bewältigen und die Effizienz der Umsetzung zu erhöhen. Gleichzeitig übertragen wir Verantwortung und Entscheidungsbefugnisse auf diejenigen, die am nächsten am Geschehen sind. Dies trägt dazu bei, Projekte zielgerichteter und erfolgreicher umzusetzen und schafft ein engagiertes und motiviertes Arbeitsumfeld für alle Beteiligten“, sagt Mierzowski.

Die Teams arbeiteten in agilen Strukturen und waren innerhalb eines flexiblen Rahmens entscheidungsbefugt. Das bedeutete, dass sie jederzeit in der Lage waren, effizient auf Veränderungen im Projektverlauf zu reagieren und aktiv Verantwortung für den Projekterfolg zu übernehmen. Dies förderte die Transparenz und gewährleistete eine klare Kommunikation zwischen allen Beteiligten. In 50 Workshops mit einer jeweiligen Laufzeit von zwei bis drei Stunden erarbeiteten die Teams von den jeweiligen Geschäftsfeldern her kommend eine Gesamtstrategie. Diese ist modular aufgebaut und hat die gesamte evm-Gruppe im Blick.

Zusätzlich gibt es jedoch auch einzelne Geschäftsfeldstrategien für Finanzen, Wärme oder erneuerbare Energien. Dieses Vorgehen ermöglicht eine ganzheitliche Sichtweise und die Berücksichtigung unterschiedlicher Anforderungen. Die Gesamtstrategie wurde mithilfe einer SWOT-Analyse erarbeitet, indem für 17 Strategiebereiche die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken herausgearbeitet wurden. Im Anschluss daran analysierte und gliederte die evm mit dem 7-S-Modell die verschiedenen Aspekte der Unternehmensführung, darunter Strategie, Struktur, Systeme, Stil, Personal, Fähigkeiten sowie gemeinsame Werte, wobei die einzelnen Aspekte miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Die einzelnen Teams entwickelten daraus dann für jeden Strategiebereich ein Zielbild und eine Roadmap mit den wichtigsten Umsetzungsmaßnahmen. In den marktnahen Strategiefeldern wurden zusätzlich PESTEL-Analysen durchgeführt, mithilfe dieser externe Einflussfaktoren auf ein Unternehmen untersucht, klassifiziert und systematisch ausgewertet, sowie Erfolgsmessgrößen ermittelt werden.

In der Roadmap definierte Ziele befinden sich in der Umsetzung

Derzeit setzt evm die Roadmap um. Basu und sein Team gleichen regelmäßig die Ziele aus dem Strategiepapier mit den bereits in die Wege geleiteten Maßnahmen ab. Erste Erfolge sind bereits erkennbar. So setzt die evm beispielsweise im Bereich Unternehmenssteuerung künftig nicht mehr ausschließlich auf die klassischen Finanzkennzahlen, sondern auf ein mehrdimensionales kennzahlenorientiertes Steuerungsmodell.

Dieser Text wurde in redigierter Fassung durch die ZfK auf www.zfk.de publiziert.

Weitere Informationen:
Future Businesspartners GmbH
Kai Goldhorn, Stefan Mierzowski, Geschäftsführer

Bahnhofplatz 12
76137 Karlsruhe

Telefon +49 721 98615866

hallo@futurebusiness.partners
www.futurebusiness.partners

FutureBusiness.Partners unterstützt seit 2022 Unternehmen aus der Energiewirtschaft, den Übergang zu den neuen Denk- und Handlungsweisen der Geschäftswelt von morgen erfolgreich zu meistern. Die Karlsruher Unternehmensberatung identifiziert Potenziale und Chancen jedes einzelnen Unternehmens, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die den individuellen Bedürfnissen der Unternehmen gerecht werden. Gründer und Inhaber Stefan Mierzowski sowie Partner Kai Goldhorn helfen, das volle Potenzial des Unternehmens auszuschöpfen, um damit heute und in Zukunft erfolgreich zu sein. Dabei verstehen sie es als ihre Aufgabe, nicht nur ausgewogene Lösungen für langfristigen Erfolg zur Verfügung zu stellen, sondern auch, Unternehmen in die Zukunft zu führen und diese nachhaltig zu prägen.